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Therapie · Initiation · Spiritualität

Die initiatisch – phänomenologische Arbeit und Therapie umfasst drei Bereiche: Therapie, Initiation und Spiritualität. Diese drei Bereiche sind nicht getrennt, sondern durchdringen und bedingen einander. 

Therapie (Körperpsychotherapie) 
Therapie steht für die Erforschung und das Erkennen dessen, was wir „Struktur“ nennen. Das ist unsere Persönlichkeit bzw. unser Charakter, also das, was durch unsere Geschichte geformt wurde. Hierzu gehören gewohnheitsmäßige Verhaltensweisen, Gefühle und Emotionen, Ängste, Vorurteile und alles, was wir Selbstbilder oder Ich-Konzepte nennen. Durch die psychologische (tiefen-psychologische) Arbeit und die körpertherapeutischen Methoden haben wir die Möglichkeit, diese Strukturen tiefer zu verstehen und die Hintergründe ihrer Entstehung zu begreifen. Sie waren damals für das Überleben hilfreich, engen uns jedoch heute ein und behindern uns. Wir erkennen uns als verletzte Männer oder Frauen, die diese alten Strukturen immer noch reflexhaft einsetzen, um uns vor Verletzungen zu schützen. Das Erforschen dieser Strukturen öffnet unsere Wahrnehmung für deren Wirklichkeit und erleichtert es uns, die Identifikation mit dieser Ebene und die Fixierung darauf zu lösen. Wir können dahinter schauen und fühlen: wer oder was bin ich wirklich? Hier sind Mut und Leidenschaft gefragt, den vermeintlichen Halt der alten Strukturen loszulassen und neuen unbekannten Raum zu betreten. Diese Arbeit erfordert einen sicheren Rahmen und eine einfühlsame, kompetente Begleitung.

Initiation
Initiation bedeutet „Hineinführen in einen neuen (Bewusst)Seinszustand.“ Dabei findet initiatische Arbeit in der Bewusstseinshaltung statt, dass das, was geschieht, eingebettet ist in etwas Größeres. Dieses Größere, wie auch immer wir es nennen, strebt hin auf Entfaltung und Entwicklung von Bewusstsein. Und das nicht nur in Zeiten, wo es uns gut geht, sondern insbesondere auch in den Krisen des Lebens. Ein initiierter Mensch erkennt in der Krise eine Chance, sich auf das Wesentliche in seinem Leben zu beziehen. Er lernt los zu lassen und sich dem Stirb und Werde zu stellen. Er gewinnt die Fähigkeit angemessene Änderungen in seinem Leben vorzunehmen.

Ein initiatischer Prozess führt uns an die Grenze des Alten und Gewohnten. An der Grenze findet Erweiterung statt, dort berühren wir Neuland. Dabei helfen uns initiatische Rituale, der Kreis, die Natur, die Segenskräfte, die Selbsterforschung und die Archetypen. Wir nutzen diese und weitere Ressourcen, um ein Feld aufzubauen, in dem der initiatische Prozess unterstützt wird. 

Spiritualität
Die Frage nach sich selbst, nach dem, was ich hinter meiner äußeren Erscheinungsform noch bin, ist eine spirituelle Frage, die sich Menschen seit jeher gestellt haben. Es ist die Frage nach dem Wesen, nach der Essenz. Es geht um das, was wir zutiefst sind. In der Heldenreise, die in allen Kulturen als großer Monomythos beschrieben wird, machte sich ein Einzelner auf, um sich mit der Wahrheit seiner Seele zu verbinden. Dabei musste er die Schichten seiner äußeren Form durchwandern, sich seinen Verletzungen bzw. seiner Wunde stellen und den Raum dahinter betreten. Auch heute stellen sich Männer und Frauen die gleichen Fragen: Wem oder was begegne ich, wenn ich mich durch das, was ich meine zu sein, hindurchfühle und einfach nur bin? Wer oder wie bin ich, wenn ich aufhöre, irgendwo hin zu wollen, aufhöre unbedingt ankommen zu müssen, aufhöre irgendetwas erreichen zu müssen, aufhöre anders sein zu wollen,  sondern einfach nur bin? - Wir begegnen dann einer “Lücke“ (dem Zwischenraum), dem Prinzip des "Stirb und Werde" und der Wirklichkeit des reinen Jetzt bzw. der Präsenz des Augenblicks.

Wir unterscheiden drei Dimensionen unserer Existenz:
das Stoffliche (Struktur, Form), das Feinstoffliche (Essenz, Wesen) und das Formlose (Unmanifestiertes, reines Sein). Alle drei Bereiche unserer Existenz sind jeden Moment vorhanden und erschließen sich über die phänomenologisch eingestimmte Wahrnehmung. 

Phänomenologische Einstimmung
Phänomenologisch nennen wir die innere Ausrichtung im therapeutischen oder beratenden Prozess. Das bedeutet, wir beziehen uns auf die Wirklichkeit, wie sie im Gegenwärtigen erscheint. Es geht dabei um ein vorurteilsloses Schauen, Fühlen und Horchen mit geöffneter Wahrnehmung. Dazu gehört ein offenes Interesse an den Phänomenen jenseits von Bewertungen, Absichten und Glaubenssystemen. Wir hören auf, uns in den inneren Prozess „einzumischen“ und erkennen, wie die Phänomene sich allein durch unser Gewahrsein verändern.
Diese Haltung braucht Erfahrung und Übung, insbesondere eine geschulte Wahrnehmung und vertieftes Wissen über die inneren Dynamiken unserer Seele.
Die phänomenologische Haltung bezieht sich auf die Erforschung körperlicher, seelischer und geistig-spiritueller Prozesse, die nicht voneinander zu trennen sind.


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