Texte zur Heldenreise

Verletzt sein als Mann

Verletzt sein als Mann – tief und vielfach verletzt – und dennoch ganz und heil sein, die eigene Wunde nicht länger verschämt und schamhaft verbergen und verleugnen vor mir selbst und anderen, sondern sie offen tragen mit aufrechtem Gang. Als Mann die frühe Würde und den Stolz der ersten Jahre wiederentdecken, und so der Welt kraft- und lustvoll begegnen. Mit offenem, wachem Blick auf die Reise gehen, wie auf eine verspätete Schatzsuche der reiferen Jahre, Alleine und doch verbunden zum ersten Mal, mit den Männern um mich herum, und dem Mannsein in mir selbst.

Achim T.

 

Schwitzhütte

Angst vor Tod
Angst vor Trennung
Tiefer Schmerz

Großes Ringen
für die Freiheit
Wut drängt zur Explosion
Abhängigkeit erzeugt die Freiheit

Bin tief genug gegangen
die Freiheit zu wagen

dann der Schnitt –
voller Kraft und Entschlossenheit –
Wind, Frische, Leben
Erde und Himmel verbunden

Ich stehe hier, ich lebe!
Ich bin ein freier Mann

Stefano M

 

Krieger-Gewahrsein

Oh Krieger sei gewahr, Kommen und Gehen, Leben und Sterben sind ständig.
Sei gewahr, deiner Gedanken, denn sie werden deine Worte.
Sei gewahr deiner Worte, denn sie werden deine Handlungen.
Sei gewahr deiner Handlungen, denn sie werden deine Gewohnheiten.
Sei gewahr deiner Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter.
Sei gewahr deines Charakters, denn er wird dein Schicksal.
Oh Krieger, sei gewahr deines Schicksals, denn es ist deine Chance.
Nutze deine Chance, oh Krieger, forme dein Leben und Handeln angemessen.
Wie, oh Krieger?
Sammle dich im Hara und werde gewahr des Augenblicks.

 

Im Tempel meiner Intimität

Ich betrete den Tempel meiner Intimität.
Ich bin in ihm und er ist in mir.
Hier bin ich und schmecke mein Ureigenes.
Ein Vogel durchquert ihn und macht ihn licht.
Blätterrascheln erfüllt ihn und berauscht mich.
Selbstverständlich tue und lasse ich.
Tief und warm erklingt meine Stimme,
Humor und Tiefe reichen sich die Hand.
Und wenn ich Dich einlade, in meinen Tempel der Intimität,
sei Dir gewahr, welchen Raum du dann betrittst.

Michael K.

 

Mystiker- Gewahrsein

Wenn man das Zustimmen und Loslassen lernt,
lernt man,
in den Urgrund aller Dinge zu vertrauen,
dem, was vor und nach all unseren
Plänen, Absichten und Meinungen ist.
Alles entsteht und vergeht,
Leben und Sterben sind ständig.
Das einzige, was wirklich existiert,
ist der Augenblick,
das ist wahre Vollkommenheit,
ihr kannst du vertrauen.

 

Für Euch

Ich kam mit Neugier und ich gehe mit Neugier
Ich kam mit Angst, ich gehe mit Mut
Ich kam verletzt und ich gehe mit Würde
Ich kam haltlos, ich gehe mit Stärke
Ich kam mit Starrheit und ich gehe mit Tatkraft
Ich kam mit Sucht, ich gehe mit Leidenschaft
Ich kam mit Selbstüberschätzung und ich gehe mit Demut
Ich kam als Jüngling, ich gehe als Mann
Ich kam als Fremder, ich gehe als Freund
Ich kam als Bettler und ich gehe als König
Ich kam als Suchender und ich gehe als Lernender
Dies alles durch Euch und mit Euch

Davor verneige ich mich mit Stolz und Respekt

Dirk K.

 

Der Kreis

Alles ist im Kreis,
alles Große alles Kleine, das Obere und das Untere, Außergewöhnliches und Gewöhnliches, das Schöne und das Schlimme, Richtig und Falsch, Kommen und Gehen, Wachen und Schlafen, Geben und Nehmen, Leben und Sterben.
Alles ist im Kreis,
alle Menschen, Tiere, Pflanzen, Steine, Freunde, Feinde, Familie, Kinder, Kindeskinder, Ahnen, Geistige Helfer, Erde und Himmel.
Alles ist im Kreis!
Der Kreis lässt keinen Anfang und kein Ende erkennen, doch er schließt Anfang und Ende in sich.
Der Kreis, der alles fasst, steht für das Ganze, das nicht fassbar ist
und doch mit dem Herzen zu fühlen.
Im Kreis sind wir alle eingebunden und im Blick auf ein Größeres gleich. Dennoch hat jeder seinen ihm eigenen Platz und seine Eigenheiten. Wenn sich das Erleben von Kreis einstellt, sind wir in tiefer Zustimmung zu dem, was ist und wie wir sind.
Trennung, Abschied und Tod sind eine Wirklichkeit dieser Welt, sie gehört zum Menschsein dazu. Gleichzeitig ist Trennung die Wurzel von Leid und Angst. Das Erleben von Kreis hebt Trennung auf und bindet uns rück an das Größere Ganze und an die Wirklichkeit von Wert und Liebe.
Wir schließen den Kreis sowohl im Äußeren,
als auch im Inneren, in unseren Herzen und Seelen, auch wenn wir allein sind.
Wenn wir den Kreis bewusst schließen, öffnen wir uns für das Erleben des Größeren und finden zu friedvoller Kraft.
Möge die Kraft des Kreises mit uns sein!

 

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